KNOSIMO

Vorfahrtgeregelte Kreuzungen und Einmündungen sind die Grundform von Knotenpunkten im Straßennetz. Die Bestimmung des Leistungsvermögens derartiger Straßen-Knotenpunkte ist in den Kapiteln L5 und S5 des HBS 2015 dargestellt. Aber das HBS liefert nur eine pauschale und vereinfachte Schätzung der Leistungsreserven und Wartezeiten. Dem HBS-Verfahren liegt eine ganze Serie von Vereinfachungen zugrunde. Als Folge davon können die Resultate vielfach von der Realität abweichen. 

Wer es genauer wissen will, braucht KNOSIMO.

KNOSIMO ist genauer als das HBS.

Dabei geht KNOSIMO 6 deutlich über das HBS hinaus:

  • Fußgänger auf Überwegen mit und ohne Zebrastreifen werden berücksichtigt.
  • Realitätsnahe Abweichungen der Verkehrsteilnehmer von einem Verhalten nach StVO können berücksichtigt werden.
  • Die Wirkung benachbarter Lichtsignale wird bedacht.
  • Wechselnde Verkehrsstärken werden berücksichtigt (Ganglinien).
  • Kurze Abbiegefahrstreifen werden zutreffend ausgewertet.

KNOSIMO verwendet das gleiche Grundmodell für den Verkehrsablauf an vorfahrtgeregelten Knotenpunkten wie das HBS. Aber KNOSIMO benötigt nicht die zahlreichen Vereinfachungen wie das HBS-Verfahren. Der Unterschied ist: Durch die Methode der ereignisorientierten mikroskopischen Simulation kann sich das Modell besser an die Realität anpassen als das HBS-Verfahren. Alle Vereinfachungen, die dem HBS zugrunde liegen, entfallen. Außerdem können zusätzlich zu einer einzelnen Stunde (wie im HBS) bei KNOSIMO die Ganglinien aller Ströme, z.B. über einen ganzen Tag, berücksichtigt werden. Durch die Methode der ereignisorientierten Simulation arbeitet KNOSIMO extrem schnell. Dadurch kann im Handumdrehen eine statistisch aussagekräftige Stichprobe hergestellt werden. 

KNOSIMO errechnet Wartezeiten und Staulängen für alle Verkehrsströme am Knotenpunkt. Daraus werden Mittelwerte, Varianzen und Verteilungsfunktionen ermittelt. Es entsteht so ein differenziertes Bild von der Verkehrsqualität am Knotenpunkt. Dies erlaubt es dem Verkehrsingenieur, vielfältige Gesichtspunkte in seine Planungsentscheidungen einzubeziehen.